DIY: Jerken? Aber bitte nur mit Eimer…
Wie ihr sicherlich alle wisst ist in Berlin Schonzeit, das ist für uns Berliner die Zeit für Tacklepflege, dazu hatte bereits Peter in seinem Artikel “Tackle Pflege” ein paar Worte verloren. Tackle sortieren, auch das gehört für mich in dieser Zeit dazu. Einmal das komplette Angeltackle durchschauen. Dem einem oder anderem Zubehörteil etwas Pflege spenden, sauber wischen und wieder neu sortieren. Was brauche ich wirklich noch? Kann ich etwas Platz für Neues schaffen? Genau das habe ich die Tage bei mir gemacht und mich endlich dazu durchgerungen mich meinem lang ersehnten Ködereimer zu widmen. Aber zuerst ein kleiner Einblick in meine treuen Begleiter zum bzw. am Wasser…
Meiho VS-3080
Zum einem wäre da die Meiho VS-3080. Eine in meinen Augen geniale Box. 2 Etagen. Oben im Deckel kann man sich die Fächer frei einteilen. Im unterem Abschnitt kann sich jeder die Box selbst gestalten. Einzelne Boxen aus dem Meiho Programm passen dort rein. Wer die Box noch nicht im Detail kennt, der sollte unbedingt bei den Jungs von “abgemetert” auf dem Blog vorbeischauen. Dort findet Ihr einen absolut coolen und lesenswerten Artikel mit sehr ansprechenden Bildern. HIER geht´s direkt zum Artikel. Sehr geil geschrieben Jungs!
Meiho VS-9030
Die VS-9030 kam letzte Saison dazu. Einzelne Boxen in der meine Gummis und Hardbaits dauerhaft lagen hatte ich vorher von “NoName” Herstellern. Meist waren nach einer Saison die Verschlüsse ausgeleiert und hielten nicht wirklich das was sie immer versprachen bzw. ich mir erhofft hatte. Nachdem mich die VS-3080 schon qualitativ überzeugt hat suchte ich also nach hochwertigen Boxen mit einteilbaren Fächern. Ich stieß auf die VS-9030, eine Transporthilfe für insgesamt 4 VS-3040 Boxen. Perfekt. Genau das was ich gesucht habe. Der Vorteil? Die Boxen fliegen im Kofferraum nicht herum und sind so immer schön griffbereit.
Savage Gear Boat & Bank Bag – Größe M
Mein treuester Begleiter seit letzter Saison ist die Bootstasche von Savage Gear. Ein absolut geniales Teil. Wie habe ich das bloß bis dahin ohne gemacht? Ich hab´s wohl schon verdrängt… Die Tasche von Savage Gear hat zwei Rutenhalter, die übrigens gold wert sind wenn die hochwertige Rute abgelegt werden muss, sowie eine Halterung für eine Zange an der Seite. Absolut wasserdicht das Teil, selbst auf meinem Belly Boot hat sie im hinterem Teil noch Platz und lässt kein Wasser in den Innenraum durchsickern! Für mich ein absolutes “Must Have” für jeden Angler, ob vom Boot, vom Ufer oder auf dem Belly!
Mein perfektes Trio
Für mich ist dies bisher das perfekte Trio. Die drei Sachen habe ich, wenn ich zum Angeln fahre, immer im Auto liegen. Am Angelplatz angekommen, Kofferraum auf. Savage Gear Bag raus. VS-9030 gegriffen und die jeweiligen Boxen gegriffen und rein in die Boat & Bank Bag. Was in den Boxen noch nicht drin wird kurzerhand aus der VS-3080 herausgenommen und “umgelagert”. Somit brauche ich im Regelfall nur eine Tasche zum Angeln, ob Ufer oder Boot ist dabei völlig irrelevant.
Der Ködereimer
Genug Geschwafel, kommen wir zu dem warum Ihr überhaupt hier seid. Mein neuer Ködereimer für die Jerks. Der nächste treue Begleiter auf meinen Angeltouren, da bin ich mir absolut sicher! Da ich noch nicht all zu lang mit Hardbaits, insbesondere Jerkbaits, auf Hecht fische, hatte ich diese bisher in einer VS-3040 Box gelagert. Naja, bei den Happen war bei der Box natürlich sehr schnell Schluss. Ich musste die Baits schon sehr akribisch zurecht legen damit die Box wieder zu ging. Dann war da noch das Problem mit rostenden Haken… vielleicht habe ich was falsch gemacht aber leider fingen einige Haken an zu rosten in der Box. Wer trocknet schon seine Köder nach dem Fischen?! Ich jedenfalls nicht… Es muss also ein Eimer her, in dem ich die Baits vertikal aufhängen kann, ich bilde mir ein bei einer solchen Lagerung können die Baits perfekt trocknen und der Rost an den Drillingen ist Geschichte. Die Ordnung und die Platzersparnis ist für mich ein weiterer wesentlicher Vorteil.
Was für einer soll es sein?
Die Suche war gar nicht so einfach wie anfangs vermutet. Ein einfacher Eimer, ein paar Löcher rein, Köder aufhängen, fertig. Naja, nicht ganz so aber fast. Ich machte mir erstmal Gedanken wie ich das handhaben möchte mit dem Eimer. Bank & Boat Bag und einen Eimer zum Boot schleppen? Ruten, Echolot, Kescher usw wollen ja auch noch mit… Das muss auch anders gehen. Also, ein Eimer der in die Bank & Boat Bag passt und einen Deckel besitzt damit mir ja nix rumfliegt wenn der Eimer mal umfallen sollte. Viereckig um möglichst viel Platz auszunutzen denn die Bootstasche ist ja auch eckig. Nach langer Suche fand ich einen Ködereimer von BAT-Tackle bei Angel-Domäne, unschlagbare 6,99€, selbst wenn der nicht passt, kannste ihn für was anderes nehmen, so mein Gedanke… Die Maße sind ca. 25cm breit, 29cm lang und 21cm hoch. Somit passt der Eimer gerade noch so in meine Savage Gear Tasche.
Die Gestaltung des Innenlebens
Ab in den Baumarkt. Etwas Passendes suchen das an die Innenwände geklebt werden sollte. Holzleisten habe ich mir angeschaut. Irgendwie war das nicht das Wahre. Dann blieb ich an einem Regal hängen, L-Profile aus Kunststoff. Geil! Genau das was du gesucht hast! Mitgenommen. Zuhause angekommen erstmal die 4 Teile mit der normalen Handsäge zugeschnitten und an den Eimer gehalten. Das sieht gut aus! Nach reifer Überlegung entschied ich mich die Profile nicht zu kleben sondern fest anzuschrauben. Ein paar Köder wiegen ja insgesamt auch schon was also sollte es fest halten!
Auf dem folgendem Bild seht ihr die Kunststoffprofile mit gebohrten Löchern in 3mm.
Die Bearbeitung der Profile
Aufgrund der Abrundungen des Eimers an den Ecken konnte ich die Profile nicht komplett in den Eimer integrieren. Also kurz vorher war dann Schluss. Stört mich auch nicht weiter, denn in der Abrundung kann ich sowieso keinen Köder einhängen. Also die gerade Strecke des Eimers ausgemessen und auf das Winkelprofil übertragen. 2 mal für die längere Seite und 2 mal für die Kürzere. Als nächstes waren die Löcher zum Einhängen der Köder dran.
Die Einhängelöcher
Mit einem Messschieber ritzte ich eine gerade Linie auf die Unterseite des Profils. Wer keinen Messschieber zur Hand hat kann auch ein Lineal anlegen und mit einem scharfen Gegenstand wie beispielsweise einem Nagel die Linie hineinritzen. 10mm von der Kante war in meinen Augen perfekt. Dann kommt noch eine Markierung für jedes einzelne Loch in einem Abstand zwischen 13 und 14mm. Manche würden dies vielleicht nach Augenmaß machen doch bin ich bei solchen Sachen ein recht genauer Mensch und nehme mir gerne die Zeit. 3mm Bohrer in den Akku-Schrauber und los ging es. Das Kunststoff lässt sch sehr leicht und schnell verarbeiten. Das kann jeder Laie.
Profile verschrauben
Dieser Schritt hat mich sehr viel Nerven und Zeit gekostet. Leider habe ich nicht richtig aufgepasst und habe die Profile zu hoch angeschraubt. Ich war so im Arbeitsfluss, vielleicht kennt das der ein oder andere auch, dass ich alle vier Profile angeschraubt hatte und erst dann auf die Idee kam mal einen Köder einzuhängen und den Deckel drauf zu setzen. Der Deckel ging nicht zu, die Drillinge der Köder verhinderten dies. Anfangs habe ich mit sehr schönen 3mm kleinen Schrauben gearbeitet, sodass diese kaum sichtbar waren. Nun musste ich mir was einfallen lassen. Ich bohrte die Löcher nach unten etwas größer und war jetzt gezwungen 4mm Schrauben zu nehmen. Naja ganz so schlimm ist es nicht, Situation gerettet, denn die Winkelprofile tauchten tiefer ab und der Deckel schloss nun auch wieder.
Die Mittelstege
Nach Betrachten des fertigen Eimers kam mir noch die Idee den Platz in der Mitte auch noch auszunutzen. Perfekt für die kleineren Köder so um die 10cm. So nahm ich noch ein kleineres Winkelprofil und schneidete dieses zurecht. Zwei gleiche Teile, die ich dann miteinander verschraubte. Dann wurde der so verschraubte Mittelsteg mit den seitlichen Profilen verschraubt.
Die Materialliste
Folgende Dinge für den Eimer selbst braucht ihr:
– BAT-Tackle Bait Bucket Futtereimer 10L – ab 6,99€, bspw. bei Angel-Domäne
– Winkelprofil in schwarz 25x25mm für die Seiten, Stärke 2mm – 1,69€
– Winkelprofil in schwarz 20x20mm für den Mittelsteg, Stärke 2mm – 1,29€
Gesamtkosten: knappe 10€ wenn man den Versand für den Eimer vernachlässigt…
Zubehör welches normalerweise bei uns herumlegt:
– Akku-Schrauber
– Bohrer in 3mm oder 4mm
– Kurze Schrauben 3 oder 4mm mit den passenden Muttern
– Schraubendreher
Fazit und Schlussworte
Wie schon eingangs erwäht bin ich mir sicher, dass mich mein neuer Jerkeimer stets begleiten wird, denn so viele Köer auf so engem Raum kriegt man einfach nicht unter. Das st schon phänomenal. Aufgrund der begrenzten Höhe des Eimers kann man Köder so um die 15 bis 16cm problemlos einhängen. Größere Köder bekommen schon Schwierigkeiten und hängen quer. Solltet ihr so wie ich die meisten Köder um die 15cm nutzen so ist der Eimer perfekt. Für die größeren muss man dann wohl doch auf einen höheren Eimer zurückgreifen! 🙂 Ach ja, bevor ich das vergesse, etwas Personalisierung musste auch hier sein. Ob der Aufkleber halten wird weiß ich nicht ist aber auch nicht überlebensnotwendig.
Kleiner Tipp meinerseits noch zum Schluss: Ich habe in den Boden des Eimers in jede Ecke sowie mittig kleine Löcher gebohrt, die nicht auffallen aber so das Ablaufen von Wasser unterstützen sollen. Ich hoffe ich bilde mir dies nicht nur bloß ein 🙂
Bei Fragen, Anregungen oder auch Tipps eurerseits schreibt es gerne in die Kommentare! Teilen, Verlinken, Kommentieren ausdrücklich erwünscht!
– Gallerie –